J 0006/08 (Nachreichung von Zeichnungen / BEIERSDORF) of 27.5.2009

European Case Law Identifier: ECLI:EP:BA:2009:J000608.20090527
Datum der Entscheidung: 27 Mai 2009
Aktenzeichen: J 0006/08
Anmeldenummer: 05102584.9
IPC-Klasse: A45D 40/26
Verfahrenssprache: DE
Verteilung: B
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Bibliografische Daten verfügbar in: DE
Fassungen: Unpublished
Bezeichnung der Anmeldung: Abstreifer mit Kosmetikaapplikator
Name des Anmelders: Beiersdorf Aktiengesellschaft
Name des Einsprechenden: -
Kammer: 3.1.01
Leitsatz: -
Relevante Rechtsnormen:
European Patent Convention Art 106
European Patent Convention Art 108
European Patent Convention Art 122
European Patent Convention R 56
European Patent Convention R 99
European Patent Convention R 136
European Patent Convention 1973 Art 122
European Patent Convention 1973 R 43(1)
European Patent Convention 1973 R 43(2)
European Patent Convention 1973 R 43(3)
Schlagwörter: Übergangsbestimmungen zum EPÜ
Nachreichung ursprünglich fehlender Zeichnungen; Verschiebung des Anmeldetags (ja)
Vertrauensschutz; Aufklärungspflicht; entschuldbarer Rechtsirrtum (ja)
Auslegung von Anträgen nach Rechtsverlustmitteilungen gemäß Regel 69 EPÜ 1973
Wiedereinsetzungsantrag; Jahresfrist (Ausschlussfrist) nach Artikel 122 (2) Satz 3 EPÜ 1973; Zahlung der Wiedereinsetzungsgebühr nach Ablauf der Jahresfrist
Orientierungssatz:

1. Ein auf die Beseitigung eines Rechtsverlusts i.S.v. Regel 69 (1) EPÜ 1973 (hier wegen Versäumung der Monatsfrist zur Stellung des Antrags auf Neufestsetzung des Anmeldetags gemäß Regel 43 (1) EPÜ 1973) gerichteter Antrag (Antrag auf Entscheidung, Antrag auf Wiedereinsetzung) bedarf einer am objektiv erkennbaren Willen des Antragstellers orientierten und die Besonderheiten des Einzelfalles berücksichtigenden Auslegung durch das EPA. Bei Zweifeln hat das Amt eine Pflicht zur Aufklärung des wirklichen Willens des Antragstellers und unter Umständen auch eine Hinweispflicht auf bezüglich dieses Antrags etwa noch ausstehende Verfahrenshandlungen (hier Wahrung der Jahresfrist nach Artikel 122 (2) Satz 3 EPÜ 1973) (Nr. 3ff der Entscheidungsgründe)

2. Bei Verletzung dieser Aufklärungs- und Hinweispflichten durch das Amt kann unter dem Gesichtspunkt des Vertrauensschutzes ein innerhalb der Jahresfrist eingereichter Wiedereinsetzungsantrag trotz Entrichtung der Wiedereinsetzungsgebühr erst nach Ablauf der Jahresfrist als wirksam zu behandeln sein. In diesem Fall kann der Anspruch des Antragstellers so gestellt zu werden, als wäre die Versäumung nicht eingetreten, Vorrang vor dem Interesse der Rechtssicherheit für Dritte haben, welchem die Jahresfrist in Artikel 122 (2) Satz 3 EPÜ 1973 dient (Nr. 9ff der Entscheidungsgründe).

Angeführte Entscheidungen:
G 0002/97
J 0007/82
J 0016/86
J 0006/90
J 0015/92
J 0028/92
J 0034/92
J 0026/95
J 0006/98
J 0035/03
J 0003/06
J 0010/07
Anführungen in anderen Entscheidungen:
J 0007/08

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